Montag, 7. Juni 2010

Zur Abwechslung etwas Schönes


(George B. Shaw, Hilaire Belloc und Gilbert K. Chesterton)

Im schrecklichen Angesichte der galoppierenden Staatsverschuldung, der "Hauptsache-ich-bin-im-Amt"-Mentalität unserer Bundeskanzlerin und der realitätsverweigernden Flucht in den lästerlichen "Fußball-Gott-Wahnsinn" ist es höchste Zeit, sich dem Guten, Wahren und Schönen zuzuwenden.

Der gestern in einer bewegenden und erheiternden Feier geehrte Großkritiker Reich-Ranicki meinte in seiner Dankesrede, er schätze gerade die polnische Lyrik, was ihm die polnischen Literaturkritiker wiederum verübeln würden, weil er damit die polnischen Romane - "die tatsächlich nicht gut sind" (Reich-Ranicki) - stillschweigend aburteilen würde. Der Kommentator setzte nach und erwähnte die deutsche literarische Avantgarde, der es nie gefallen hätte, daß Reich-Ranicki das Verständliche und Intelligente dem Verquasten, Möchtegern-Intellektuellen stets vorgezogen hätte.

Das Verquaste, Prinzipienlose, die Flucht auf Nebenschauplätze mag vorherrschen im hier und heute. Umso mehr seien die geschätzt und hochgelobt, die das Schöne und zugleich Wahre in Sätzen oder Versen von zeitloser Schönheit auszudrücken verstanden und verstehen. Der Anfang sei hier mit zwei kurzen Gedichten des großen und heute leider viel zu selten zitierten katholischen Engländers Hilaire Belloc gemacht. Nicht nur das erzählende und essayistische Werk dieses Zeitgenossen und Bruders im Geiste von Gilbert Keith Chesterton ("Pater Brown") ist großartig, auch seine tiefen und oft genug zugleich heiteren Verse.

A Trinity

Of three in One and One in three
My narrow mind would doubting be
Till Beauty, Grace and Kindness met
And all at once were Juliet.

The Catholic Sun

Wherever the Catholic sun doth shine,
There’s always laughter and good red wine.
At least I’ve always found it so.
Benedicamus Domino!

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