Montag, 23. Januar 2017

Das neue Jahr


Das neue Jahr hat nach Meinung vieler mit der größtmöglichen Katastrophe begonnen, die schlechthin vorstellbar ist - mit der Wahl des frauenverachtenden, populistischen Großunternehmers Donald J. Trump. Was er vorhat, was er wirklich tun wird, steht in den Sternen. Es ist auch angesichts seiner Spontaneität - ständig den Finger am Twitter - vulgo seiner Unberechenbarkeit schwer vorherzusagen. Also wird munter spekuliert und dramatisiert, wie gestern bei Anne Will und auf hunderttausend anderen Kanälen. Derweil dreht sich die Welt munter weiter.

In der Türkei vollzieht sich die "radikalste Reform der türkischen Demokratie seit mehr als 60 Jahren", wie die Neue Zürcher schreibt. Syrien ist nach wie vor von einem Frieden weit entfernt. Russland veranstaltet mit Japan gemeinsame Manöver, und die Ukraine weiß nicht, wie es mit Russland, mit dem Minsker Abkommen, und allen voran, mit den Vereinigten Staaten weiter gehen soll. Kurz gesagt: die schwierige, um nicht zu sagen, beängstigende Erblast, die die Ära Obama der Welt hinterlassen hat, wäre Grund genug, weder die zuendegegangene Präsidentschaft zu glorifizieren, noch die neue zu dramatisieren. Daß das nicht geschieht, sagt viel über den Zustand unseres öffentlichen Diskurses aus.

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