Freitag, 23. April 2010
Mixa und die journalistische Schäbigkeit
Wer wird als nächstes zum Abschuß freigegeben? Über wen darf die Presse als nächstes herfallen, und der öffentlichen Verachtung preisgeben? Gilt in diesem Staat noch die Unschuldsvermutung, oder reicht es, daß jemand einen Priestertalar oder Mitra trägt, um ihn zur Unperson zu erklären?
Das sind Fragen, die sich jeder stellen sollte, dem nicht unbedingt die Kirche, aber unsere Kultur am Herzen liegt. Um diese Kultur zu schützen, gilt das Prinzip "in dubio pro reo" - im Zweifel für den Angeklagten. Doch im Fall Mixa reichten Verdachtsmomente, die die Journaille genüßlich auswalzte. Es mag unglücklich gewesen sein, daß sich der Augsburger Bischof zuerst nicht erinnen konnte, und dann nachschob, es könne durchaus sein, daß ihm einmal die Hand ausgerutscht sei. Aber es ist eine ausgemachte Sauerei, wenn das von der Presse ohne jeden konkreten Hinweis in die Nähe des Kindesmißbrauchs gerückt wird!
Mit solchen Unterstellungen sollte der Bischof öffentlich unmöglich gemacht werden. Er wurde, man kann es nicht anders sagen, medial hingerichtet. Wen trifft es als nächsten? Wer wird als nächstes der Kanaille zum Fraß vorgeworfen, weil er Dinge ausspricht, die die verfasste Meinung nicht hören will.
Momentan ducken sich die Herren Marx und Zollitsch, und die Herren von der christlichen Partei heulen mit der Meute. Mixas "Amtsbrüder" und auch sich christlich nennende Politiker hätten ihm beispringen sollen. Die Sorge, sich selbst aus der Schußlinie zu bringen, überwog. Doch es ist höchste Zeit, daß die Herren merken, daß man nicht nur auf einen Einzelnen der Ihren zielt. Man zielt in das Herz der Kirche. Man will sie als Ganzes und mit ihr den Glauben diskreditieren.
Deshalb ist es so verlogen, wenn Herr Deckers von der angeblich seriösen "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" schreibt, es bleibe eine Kirche, "in der Priester wie zur Zeit der Reformation dem Generalverdacht ausgesetzt sind, unter dem Deckmantel ihres geistlichen Amtes allzu Weltliches zu treiben. Nun hat ein Bischof durch sein Verhalten auch das Bischofsamt in einen Misskredit gebracht. Die Auswirkungen sind noch nicht abzuschätzen."
Wer hat den Generalverdacht in die Welt gesetzt, und wer heizt ihn noch ständig mit Insinuationen an?
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Danke!
AntwortenLöschenSehr gut
Ein Gruß aus der "nördlichen Blogozese"!
Laurentius
www.superpelliceum.blogspot.com
Viele liebe Grüße aus dem gleichen Erzbistum!
AntwortenLöschenOlifant
www.gott-welt.de