Mittwoch, 21. September 2011

Der Papstbesuch



Wenn man den Journalisten, Medienschaffenden und nicht zuletzt vielen unserer Politiker glaubt, ist Papst Benedikt XVI. in Deutschland eigentlich nicht willkommen. Wladimir Putin durfte vor dem deutschen Bundestag sprechen, weil dieses Land auf den Ölreichtum Russlands angewiesen ist. Da sieht man gerne über gewisse menschenrechtliche Probleme hinweg. Der Papst hingegen wird zur Unperson stilisiert, weil er dieses Land auf seinen ethischen Relativismus, seine Schizophrenien hinweist. Freilich tobt sich jetzt wieder der uralte deutsche, antirömische Affekt aus. Rom ist für alles Schlechte in der Welt verantwortlich. Der Zölibat knechte und verbiege den Charakter, tönen diejenigen, die zum Sexualtherapeuten müßten, weil sie von ihrer Sucht nicht loskommen. Der Papst sei willkommen, tönt der Altrevoluzzer und RAF-Sympathisant Christian Ströbele, wenn er sich endlich für die Verbrechen seiner Kirche in Lateinamerika entschuldigen würde. Stillschweigend fallen PID, vorgeburtliche Kindstötung und alles das, was sich laizistische und kirchenfeindliche Regime in diesem und im letzten Jahrhundert haben zuschulden kommen lassen, unter den Tisch.

Der Papst wird von diesen Leuten nicht gefürchtet, weil er sie zum Christentum bekehren könnte, sondern weil er sie an ihr Gewissen erinnert. Mag einer sich noch so antichristlich gebärden, sich noch soviele "Vernunftgründe" gegen den angeblichen Irrsinn des Glaubens ausdenken, das Gewissen rührt sich auch noch im wütendsten linken Atheisten, Anhänger der Giordano-Bruno-Stiftung oder Erz-Grünen. Prälat Wilhelm Imkamp von Maria Vesperbild nannte es einen Erfolg des Papstbesuches, daß schon jetzt heftig über den Besuch gestritten und diskutiert wird. Das Christentum läßt die Menschen nicht kalt. Auch und gerade Medien wie das Hamburger Kampfblatt nicht, die sich in suggestiven Schlagzeilen überschlagen, wenn es um den Papst geht: "Der Unbelehrbare", "Der Unfehlbare". So schwachsinnig und falsch diese Beinamen sind, sie offenbaren, daß diese so streitbaren Weltlichen arme Würstchen sind. Sie sind zu selbstverliebt, um sich ihre Angst einzugestehen, und haben nicht den Mut, sich zur einzigen Hoffnung zu bekennen, die wir haben. Christus ist Mensch geworden, um uns von dieser Angst zu befreien.

Der Papst ist nicht der absolutistische Monarch, der antidemokratische Wüterich, als den ihn seine Feinde beschreiben. Er ist der demütige Diener seines Herrn, der unser aller Herr ist. Und als diesen sollten ihn alle Menschen guten Willens in seiner Heimat willkommen heißen!

1 Kommentar:

  1. Der Besuch ist doch ganz wunderbar verlaufen und hat viele gute Impulse beschert.

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